Schreinerei Fleig

Werkunterricht in der Schreinerei Fleig

Der 28. September 2017 ist ein schöner sonniger Frühherbsttag, an dem wir nach St. Afra laufen. Bei der Schreinerei Fleig wollen wir geleimte Dreischichtplatten abholen. Diese benötigen wir als Grundmaterial für unser erstes Werkstück aus Holz. Wir wollen uns einen Schlitten bauen. Herr Fleig nimmt sich Zeit, uns seine Schreinerei zu zeigen und die Maschinen und Abläufe genauer zu erklären. Herr Pimpl erwartet uns Fußgänger bereits mit einer Mitschülerin, die krankheitsbedingt im Auto mitfahren durfte. Die Gelegenheit der Besichtigung will auch er sich nicht entgehen lassen. Denn sein besonderes Augenmerk gilt dieser neuen Gruppe.

Heuer wurde an unserer Schule zum ersten Mal eine Talentklasse im Werkenzweig geöffnet, bei dem der Schwerpunkt im Unterricht stärker auf die technische Seite des Faches fällt. Schüler des 1. und 2. Zweiges, welche in den Hauptfächern gute Noten nachweisen konnten, durften diese Zusatzausbildung wählen. Vorgesehen ist für sie, dass sie am Ende der 10. Klasse neben ihrem anderen Wahlpflichtfach zusätzlich als fünftes Abschlussprüfungsfach Werken absolvieren.

Nach der Begrüßung durch Herrn Fleig besichtigen wir die Schreinerei. Sie benötigt natürlich ein großes Lager mit Holzwerkstoffen. Hier finden wir u. a. Spanplatten, MDF-Platten und Leimholzplatten. Wir befinden uns in der Maschinenhalle. Unser Blick fällt auf zwei supermoderne, elektronisch gesteuerte Kreissägen, eine Bandsäge, zwei Hobelmaschinen und eine computergesteuerte Fertigungseinheit, die vollautomatisch z. B. Reliefs in Schranktüren fräsen kann. Weiterhin beeindrucken uns eine Thermopresse, eine Fräsmaschine und die Kantenumleimmaschine, die Herr Fleig genau erklärt, während er sie vorführt.

Wir sind uns darüber einig, dass diese Maschinen die Arbeit eines Schreiners im Vergleich zur Handarbeit früher erheblich erleichtern. Heute ist als Zusatzqualifikation zum handwerklichen Können unbedingt die Kenntnis des Computers gefragt.

Im Bankraum befindet sich eine Schleifmaschine, die dem Schreiner die Oberflächenbearbeitung weitgehend abnimmt. Dort können wir sehen, wie die Mitarbeiter aus einzelnen Werkstücken Schränke zusammensetzen. Im Lackierraum warten die bearbeiteten Hölzer in unterschiedlichem Zustand auf ihre Oberflächenveredelung mit Öl oder Lack. Während einige bereits mit vollständiger Behandlung versehen wurden, folgt für die anderen später der zweite oder dritte Anstrich. Eine sehr lange Tischplatte steht hier, die für ein Restaurant in Augsburg gefertigt wurde. Anschließend bestaunen wir das Holzlager mit den Massivhölzern. Dort erklärt uns Herr Fleig das Furnieren: Auf ein eher minderwertiges Grundmaterial wird eine dünne Schicht Echtholz aufgeleimt, welche die Oberfläche verschönert.

Die Schreinerei Fleig achtet sehr auf Nachhaltigkeit. Darum verwenden die Mitarbeiter hier nach Möglichkeit für entsprechende Werkstücke alte Tische oder gebrauchte Hölzer wieder. Bei neuen Hölzern werden regionale Arten bevorzugt.

Dieser Einblick in das Schreinerhandwerk gefiel uns sehr. Wenn wir Dein Interesse geweckt haben, mach doch einfach ein Praktikum bei einem Schreiner in Deiner Nähe. Vielleicht ist das etwas für Dich?

Übrigens müssen wir die schweren Holzplatten für unsere Schlitten nicht zur Schule tragen, da Herr Pimpl ja mit dem Auto da ist. Vielen Dank für den Transport!

Bis zum nächsten Mal